Tolles Unternehmen, das sich leider selbst im Weg steht
Verbesserungsvorschläge
1. Führungskräfte sollten zu Kühnheit und nicht zu Duckmäusertum ermutigt werden.
2. Ein einheitlicher, von der Zielerreichung unabhängiger Provisionssatz wäre transparent, spornt an und berücksichtigt die unterschiedlichen Ausgangslagen bei steigenden Zielhöhen.
3. Bzgl. Karriere und Weiterbildung sollte der Fokus darauf gelegt werden, verbindliche Aussagen zu treffen und ebenso verbindliche Entwicklungspläne zu festzulegen.
Arbeitsatmosphäre
Es geht gefühlt ein bisschen zu wie an der Wall Street, was vertrieblich sehr inspirierend wirkt, wenn man bereit ist, die Schlagzahl anzunehmen. Kleiner Abzug in der B-Note für die oft etwas erratische Stimmungslage bzgl. der Gesamtsituation (Heute die Besten - morgen Untergang - übermorgen wussten wir schon immer, dass wir doch die Besten sind).
Kommunikation
Stepstone hat sich mit dem Credo "speak truth to power" eine grundsätzlich sehr gute Richtschnur für die interne Kommunikations-, Feedback- und Fehlerkultur gegeben.
Es ist allerdings "an der Basis" ein offenes Geheimnis, dass dies in der Praxis nicht gewünscht wird. Einige Team Manager oder Site Leads kommunizieren das sogar ganz offen an ihre Bereiche (stärkt nicht gerade das Vertrauen in die Organisation, auch wenn man sich nach Kräften bemüht). Gefragt ist eher die Haltung "bloß nicht auffallen" - vor allem, wenn man sich noch eine weitergehende Karriere vorstellen kann. So erzieht man sich ein Heer von Ja-Sagern, das in kritischen Situationen aus Angst vor Fehlern zwangsläufig versagen wird. Kritisches Feedback von unten geht in diesem Sinne auch regelmäßig für alle offensichtlich auf dem Weg nach oben verloren.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt im Großen und Ganzen einen guten Zusammenhalt im Sales. Die paar Leute, die meinen, andere mit vermeintlichen Teilungsgeschäften oder anderen Winkelzügen übers Ohr hauen zu müssen, sind in der Gesamtbetrachtung zu vernachlässigen.
Work-Life-Balance
Wer hier Dinge pauschal bemängelt, der möge doch bitte einmal ausführen, was genau denn seinem Idealbild einer gelungen Work-Life-Balance entspricht. Wenn man seine Zeit effektiv nutzt, kann man alles ohne Probleme erledigen. Eine 40-Stunden-Woche stellt niemanden vor eklatante Herausforderungen. Homeoffice muss man sich zwar verdienen, wird in zwingenden Ausnahmefällen aber auch ohne Murren gewährt.
Vorgesetztenverhalten
Ausgesprochen stark vom Individuum abhängig. Es gibt ohne Zweifel sehr inspirierende Vorgesetzte bei Stepstone, von denen man auch viel lernen kann. Die wurden zuletzt vor allem dann sichtbar, wenn sich an der Spitze eines Standortes Wechsel ergaben. Leider wird aber quer durch alle Ebenen ein eher ängstliches Bild vermittelt ("Wir machen jetzt präventiv Maßnahme X, damit wir keinen Ärger mit der Geschäftsführung bekommen"). Jedem, der selbst in mehr Verantwortung bei Stepstone strebt, gibt das ernsthaft zu denken.
Interessante Aufgaben
Ich liebe die Tätigkeit als Vertriebler und bin von der Produktpalette vollkommen überzeugt. Damit ist alles gesagt.
Arbeitsbedingungen
Das Office hat mit Barista, eigenem Gym und der Lage in Hafennähe alles, was man sich wünschen könnte.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich halte es für logisch wie mathematisch belegbar, dass das zielerreichungsbasierte Provisionsmodell allein darauf gerichtet ist, die Provisionen zu drücken. Sonst gäbe es auch keinen Grund, Unternehmensberatern dafür Geld zu überweisen (so sehr ich meine Freunde dort auch schätze - Grüße gehen raus).
Image
Ich habe bislang überwiegend positive Rückmeldungen bekommen und sehe auch nicht, warum Stepstone als Marke nach außen hin ein schlechtes Image haben sollte. Ganz im Gegenteil ist es als wachstumsstarkes und innovatives Unternehmen anerkannt.
Karriere/Weiterbildung
Grundsätzlich gibt es ein internes Jobboard, um sich ohne große Bürokratie auf interessante neue Tätigkeiten zu bewerben. Zumindest im Sales erscheint der Pfad möglicher Entwicklungsstufen allerdings nicht transparent. Teamleiter und Side Leads neigen zudem dazu, keine verbindlichen Aussagen zu treffen, wenn jemand tatsächliches Interesse an einer Weiterentwicklung zur Führungsverantwortung bekundet. Gleichwohl wird stets ein offenes Rennen suggeriert, obwohl dies in Wahrheit nicht angestrebt wird. Bspw. wurde kürzlich ein Fall bekannt, wo ein offenes Bewerbungsverfahren bewusst vermieden werden sollte, um eine bestimmte Person direkt als Teamleitung einzusetzen.