Dankbar für die Zeit, extrem viel unausgeschöpftes Potenzial, viele gute Mitarbeiter, kein Ziel und schlechte Prozesse.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Den außergewöhnlich engagierten Betriebsrat.
- Den starken Kollegenzusammenhalt.
- Die Vielfalt an talentierten Mitarbeitern mit großem Potenzial.
- Die Sicherheit des öffentlichen Dienstes (wobei dies auch als Nachteil gewertet werden könnte, je nach Blickwinkel)
- Die Offenheit der Firma gegenüber Quereinsteigern, Berufsanfängern und Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen bietet vielen die Chance, erste berufliche Erfahrungen zu sammeln und ihre Karriere erfolgreich zu starten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die fehlende Unterstützung durch die Personalabteilung.
- Die Überlastung der Mitarbeiter durch unklare Prozesse und fehlende Planung.
- Mangelhafte Führungsqualität bei einigen Vorgesetzten.
- Kein gemeinsames Ziel, dass den Weg vorgibt.
Verbesserungsvorschläge
- Die Personalabteilung sollte wieder verstärkt als unterstützender Dienstleister agieren.
- Projektmanagement einführen und ausbauen, um die Vielzahl an Projekten besser zu koordinieren.
- Den Betriebsrat stärker in Entscheidungsprozesse einbinden. Dieser bekommt direkt an der Quelle mit, was den Mitarbeitern wichtig ist.
- Führungskräfte gezielt auf ihre Aufgaben vorbereiten und durch Fortbildungen unterstützen, oder austauschen.
- Den Fokus auf Kernprodukte legen und nicht zu viele Produkte parallel betreuen. (an diesem Punkt wird wenigstens gearbeitet)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war stark vom Kollegenzusammenhalt geprägt, der auch in schwierigen Zeiten positiv herausstach. Dennoch führten Unsicherheiten durch ausbaufähige Prozesse und weniger klar definierte Abläufe gelegentlich zu Stress und Frustration. Mit besserer Planung und klareren Strukturen könnte die Atmosphäre deutlich verbessert werden.
Kommunikation
Die Kommunikation innerhalb der Firma war von Herausforderungen geprägt. Besonders Entscheidungen auf höherer Ebene führten oft zu Unsicherheit und Unzufriedenheit, was sich negativ auf die gesamte Belegschaft auswirkte. Dennoch gibt es Ansätze zur Verbesserung, wie die Arbeit des Betriebsrats, der sich stets um eine bessere Kommunikation bemüht.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist eine der größten Stärken der Firma. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die Mitarbeiter gegenseitig unterstützt und geholfen haben, auch in herausfordernden Zeiten. Hier wären sogar fünf Sterne möglich, wenn nicht die Trennung in der Firma zwischen den Teams, Abteilungen und Bereichen den Zusammenhalt beeinträchtigen würde.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance wird von den Mitarbeitern unterschiedlich wahrgenommen. Meiner Wahrnehmung nach sind einige Prozesse nicht ausreichend durchdacht und miteinander abgesprochen. Zusammen mit der nicht ausreichenden Führung und Voraussicht geschieht es meiner Meinung nach, dass einige Mitarbeiter überlastet werden und dadurch eine gute Work-Life-Balance oft nicht gewährleistet werden kann. Mitarbeiter tendierten dazu, durch die hohe Arbeitsbelastung an ihre Grenzen zu stoßen, einfach weil sie helfen wollen und etwas Gutes beitragen wollen. Für mich wären sogar vier Sterne drin gewesen, aber ich habe von viel zu vielen Kollegen deutlich größere Probleme mitbekommen, daher ziehe ich einen Stern ab.
Vorgesetztenverhalten
Nicht alle Führungskräfte überzeugten durch ihre Führungsqualitäten. Einige Herausforderungen hätten durch menschlicheres und besseres Führungsverhalten gemildert werden können. Die zwei Sterne vergeben tut mir sehr leid, weil es auch Vorgesetzte gibt, die fünf Sterne verdienen, aber im groben und ganzen finde ich das es zu viele Vorgesetzte gibt, die nicht führen können (oder wollen?)
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenvielfalt war durchaus gegeben, aber durch die Vielzahl der Projekte und den Mangel an technischem Personal fühlten sich viele Mitarbeiter überfordert. Mit den interessantesten Aufgaben wird leider nur geworben und versucht die Mitarbeiter zu halten. An diese Aufgaben kommt die Technik meist nicht, weil es meiner Meinung nach zu viel "Feuerlöschen" durch nicht ausreichende Planung, Übersicht und nicht ausreichend menschliche Führung gibt. Die "Feuer" werden dabei überwiegend nur grob ausgemacht und die schwelenden Kohlen zurückgelassen. Auch die führt zu späteren Problemen und neuen Feuern, die dann wieder gelöscht werden müssen.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung war im Großen und Ganzen gegeben, wobei mir keine großen negativen oder positiven Besonderheiten aufgefallen sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Gleichberechtigung war im Großen und Ganzen während der Arbeitszeit gegeben, wobei keine großen negativen oder positiven Besonderheiten aufgefallen sind. Doch kann ich nur einen Stern geben dafür, dass ich den Eindruck bekommen habe, dass langjährige Kollegen, die teilweise 30 - 40 Jahre (!!!) bei der Firma gearbeitet haben, und ihre wertvollen Beiträge für die Firma nicht immer ausreichend gewürdigt wurden. Ich habe den Eindruck bekommen, dass es für einige einfach nur ein letztes Mal in den Feierabend gehen war, nur mit dem Unterschied, dass es keinen neuen Arbeitstag mehr gibt. Daher nur einen Stern von mir. Ein strukturierterer Ansatz für Abschieds- oder Anerkennungsveranstaltungen könnte hier eine wertschätzende Atmosphäre schaffen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen haben großes Verbesserungspotenzial, insbesondere in Bezug auf Prozesse und die technische Unterstützung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umwelt- und Sozialbewusstsein der Firma war solide, allerdings nicht herausragend. Der Betriebsrat hat hier Potenzial gezeigt, durch Engagement für Mitarbeiter positive Impulse zu setzen. Doch für Solar auf dem Dach hat es nicht gereicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt und die Sozialleistungen entsprachen weitestgehend den Erwartungen. Es gab keine nennenswerten positiven oder negativen Besonderheiten. Es ist halt öffentlicher Dienst, alles steht und fällt mit der Entscheidung von oben, wie man sich in dem Rahmenwerk des Tarifvertrages bewegen möchte. Meine Erfahrung ist, dass es hier eher darum geht sich am unteren Rand des Rahmenwerkes zu bewegen. Dies wäre auch ein großer Hebel, um gute Mitarbeiter zu halten.
Image
Das Image der Firma hat durch interne Herausforderungen, die Cyberkrise und die Fusion gelitten. Dennoch gibt es Potenzial für Verbesserung, falls grundlegende Änderungen vorgenommen werden.
Karriere/Weiterbildung
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten waren begrenzt. Viele Mitarbeiter hätten von klareren Strukturen und mehr Planung profitieren können. Die Möglichkeiten zur Weiterbildung wurden in Gesprächen und Meetings immer wieder als wichtig betont, was sehr positiv ist. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass es an konkreten Umsetzungen mangelte, um den Mitarbeitern diese Angebote systematisch zugänglich zu machen und Weiterbildung in den Alltag zu integrieren. Auch hier viel ungenutztes Potenzial (muss nicht einmal teuer für die Firma sein. Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten und man könnte auch den Informationsaustausch in der Firma fördern).