Angst, Unsicherheit und fehlendes Vertrauen bei: "Trusted" Shops
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier wird leider mehr auf Aktionismus als auf durchdachte Entscheidungen gesetzt. Aus Angst vor schlechten Zahlen herrscht eine permanente Panikstimmung im Management, die zu hektischen und oft irrationalen Maßnahmen führt. Anstatt Probleme langfristig und nachhaltig zu lösen, werden übereilte Entscheidungen getroffen, die meist mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Diese ständigen Kurswechsel und das Fehlen einer klaren Strategie führen dazu, dass man sich als Mitarbeiter ständig in einem unsicheren Umfeld wiederfindet. Es fehlt an Weitsicht, und so werden immer wieder Fehler gemacht, die das Unternehmen und die Mitarbeiter unnötig belasten.
Verbesserungsvorschläge
Ein wichtiger Verbesserungsvorschlag wäre, das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter wiederherzustellen. Die erste schlechte Phase nach einer langen Erfolgsstrecke sollte nicht vorschnell auf das Remote-Arbeiten geschoben werden. Es ist wichtig zu bedenken, dass gerade während der Pandemie, als Remote-Arbeit die Norm war, Rekordzahlen erreicht wurden. Diese Erfolge zeigen deutlich, dass das Team auch aus der Ferne effizient und engagiert arbeiten kann. Anstatt Remote-Arbeiten als Sündenbock für aktuelle Herausforderungen zu sehen, wäre es sinnvoller, gemeinsam nach den wahren Ursachen zu suchen und den Mitarbeitern weiterhin das Vertrauen zu schenken, das sie sich durch ihre Leistungen verdient haben. Vertrauen ist der Schlüssel, um Motivation und Engagement aufrechtzuerhalten, auch in schwierigen Zeiten.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hat sich stark verschlechtert. Die Stimmung ist angespannt, da immer mehr Kollegen entlassen werden, was ständig von der Unternehmensführung mit Hinweisen auf die kritische Lage untermauert wird. Die unrealistischen Zielvorgaben und die fehlende Wertschätzung seitens des Managements tragen zusätzlich dazu bei, dass die Motivation der Mitarbeiter erheblich leidet. Viele Kollegen haben inzwischen resigniert und arbeiten nur noch nach Vorschrift, weil sie sich nicht mehr wertgeschätzt fühlen.
Kommunikation
Die interne Kommunikation ist leider gravierend problematisch. Wichtige Informationen erreichen die Mitarbeiter entweder gar nicht oder viel zu spät. Oft werden relevante Änderungen erst im aller letzten Moment mitgeteilt, was unnötigen Stress verursacht. Ein besonders frustrierendes Beispiel sind Änderungen an den Bonusvereinbarungen, die kurzerhand nach Feierabend per E-Mail verkündet werden – und das sogar während eines laufenden Quartals, für das die Zielvorgaben längst festgelegt wurden. Zusätzlich hat der Flurfunk in Erfahrung gebracht, dass die zuvor groß beworbenen Remote-Arbeitsmöglichkeiten eingeschränkt werden sollen. Diese Informationen verbreiten sich in der Belegschaft, was zu einer massiven Verunsicherung führt. Dennoch bleibt die Unternehmensführung stumm, und es ist zu befürchten, dass wir auch hier erst in letzter Minute offiziell informiert werden. Eine proaktive und transparente Kommunikation wäre dringend notwendig, um das Vertrauen der Mitarbeiter zurückzugewinnen.
Kollegenzusammenhalt
Trotz der angespannten Atmosphäre gibt es unter den Kollegen immer wieder Momente, in denen Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung spürbar sind. Diese Ausnahmen zeigen, dass echtes Miteinander durchaus möglich ist, und bieten Potenzial für eine positivere Entwicklung. Auch wenn das Klima insgesamt etwas distanziert wirkt, gibt es immer wieder Lichtblicke, die zeigen, dass Teamarbeit geschätzt wird. Eine gezielte Förderung des Teamgeistes könnte dazu beitragen, das Arbeitsklima weiter zu verbessern und den Zusammenhalt unter den Kollegen zu stärken.
Work-Life-Balance
Momentan ist die Lage noch relativ zufriedenstellend, allerdings wurde bekannt, dass der Arbeitgeber beabsichtigt, die Mitarbeiter zumindest teilweise wieder ins Büro zu holen. Diese Entscheidung betrifft insbesondere jene, die bisher größtenteils oder ausschließlich remote gearbeitet haben. Zusätzlich wird zunehmend spürbarer Druck auf die Belegschaft ausgeübt, die als "freiwillig" bezeichneten Office-Tage tatsächlich im Büro zu verbringen. Viele Mitarbeiter fühlen sich dadurch unter Zugzwang gesetzt, da die Freiwilligkeit dieser Tage zunehmend infrage gestellt wird. Es entsteht der Eindruck, dass es eher eine unausgesprochene Erwartung ist, physisch präsent zu sein, was zu Unzufriedenheit und Unsicherheit in den Teams führt.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten zeigt, dass die Führungskräfte sich ernsthaft bemühen, das Wohl der Mitarbeiter im Blick zu behalten und Unterstützung anzubieten. Allerdings stehen sie auch vor Herausforderungen, die es ihnen nicht immer leicht machen, konsequent zu kommunizieren und klar zu führen. In manchen Situationen müssen Entscheidungen schnell getroffen werden, was nicht immer genügend Raum für umfassende Rücksprache lässt und gelegentlich zu Verunsicherung im Team führt. Auch wenn Lob und Anerkennung häufiger vorkommen könnten, ist erkennbar, dass die Vorgesetzten ihr Bestes geben, um unter den gegebenen Bedingungen eine motivierende und transparente Führung zu gewährleisten und das Potenzial der Mitarbeiter zu fördern.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind überwiegend monoton und bieten nur selten eine echte Herausforderung. Kreativität und Eigeninitiative haben kaum Raum zur Entfaltung, da der Arbeitsalltag stark durch standardisierte Abläufe und wiederkehrende Aufgaben geprägt ist. Obwohl einige Mitarbeiter gerne neue Ideen einbringen und innovativ arbeiten möchten, werden diese Vorschläge oft nicht weiterverfolgt. Der Fokus liegt hauptsächlich darauf, die bestehenden Standardaufgaben effizient zu erledigen, was dazu führt, dass frische Ansätze und kreative Lösungen häufig im Sande verlaufen. Dadurch bleibt das Potenzial der Mitarbeiter ungenutzt, und die Arbeit verliert für viele an Attraktivität und Motivation. Es wäre wünschenswert, wenn der Arbeitgeber mehr Wert auf die Förderung individueller Stärken legen und Raum für kreative Ansätze schaffen würde.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt im Branchenvergleich eher im unteren Bereich, doch es gibt zusätzliche Sozialleistungen, die eine gewisse Unterstützung bieten. Diese könnten im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen noch ausgebaut werden, aber sie tragen bereits dazu bei, den Mitarbeitern einen gewissen Rückhalt zu geben. Gehaltserhöhungen erfolgen nach sorgfältiger Prüfung, auch wenn sie häufig erst auf Nachfrage gewährt werden und eher moderat ausfallen. Es besteht die Möglichkeit, die finanzielle Anerkennung weiter zu verbessern, um die Wertschätzung der Mitarbeiter deutlicher zu zeigen und ihr Engagement langfristig zu stärken. Eine verstärkte Aufmerksamkeit auf dieses Thema könnte das Arbeitsklima spürbar positiv beeinflussen und die Motivation im Team steigern.
Karriere/Weiterbildung
Die angestrebten Weiterbildungen werden leider jedes Jahr abgelehnt, mit dem Hinweis auf die internen Schulungen. Diese bieten jedoch kaum Mehrwert, insbesondere nicht, wenn man sich beruflich weiterentwickeln oder anderweitig bewerben möchte. Statt in sinnvolle Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren, wird das Budget lieber für Fahrt- und Hotelkosten ausgegeben, damit die Mitarbeiter gelegentlich gemeinsam Mittag essen können. Diese Prioritätensetzung ist frustrierend und vermittelt den Eindruck, dass die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter nicht ernst genommen wird. Eine Neuausrichtung der Investitionen hin zu hochwertigen, externen Weiterbildungen wäre dringend notwendig.