Quo vadis, Universal?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Home Office Regelung sehr gut! Bessere Unternehmenskommunikation in den letzten Monaten. Image, Know How für eine KVG überdurchschnittlich. Kollegenzusammenhalt. Potential im Kundenstamm, Sales und Produktangebot sehr hoch.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Häufige Wechsel in der Führungsmannschaft. Offensichtlich extrem hoher Einfluss der Private Equity Eigentümer auf die Entscheidungen des C-Levels zum Nachteil der Mitarbeiter. Ziele und Zielerreichung intransparent. Partizipation am eigenem und Unternehmenserfolg nicht vorhanden. Viele Herausforderungen werden nicht angegangen oder versanden wieder. Permanente Prozess- und Repriorisierungsdiskussionen und um Verantwortlichkeiten. Die UI verwaltet sich häufig selbst.
Verbesserungsvorschläge
Braucht es wirklich so viele Manager?
Was ist mir der eigentlichen Mannschaft und dazugehörigen Ressourcen (für diese und den Manager) um Veränderungen zum Positiven herbeizuführen?
Leistung muss sich wieder lohnen!
Nicht immer nur kürzen, sondern auch Anreize schaffen.
Standort Deutschland mehr fördern und damit Kompetenz erhalten, anstatt nur in Anzahl Mitarbeiter denken und in Service Hubs aufzubauen. Ein neuer Kollege im Ausland kann im Regelfall nicht die Erfahrung eines ausgeschiedenen Mitarbeiters in Deutschland kompensieren. Wachstum ist gut und wichtig, kann aber nur aus einer stabilen Basis erfolgen. Bitte das Kerngeschäft und Prozesse stabilisieren!
Arbeitsatmosphäre
Leider sehr angespannt. Viele Kollegen sind frustriert und erschöpft, Unsicherheiten steigen, Prozesse und Verantwortlichkeiten sind häufig unklar. Die Geschäftsführung betont immer die Wichtigkeit der Belegschaft für den Erfolg, beschwört Einigkeit und fordert anhaltenden oder mehr Einsatz, gleichzeitig werden Entscheidungen zum Off- oder Nearshoring getroffen. Zum ersten Mal wurde eine komplette Abteilung (Tochter) geschlossen gekündigt (ohne begleitende Kommunikation, warum, mit welchem Ziel und welchen Vorteil das bringt). Permanente Priosierungs- und Eskalationsrunden. Kundebtreuung und Sales bauen hohen Druck auf und jeder will gleichzeit durch ein Nadelöhr. Wandel ist gut und notwendig, aber die letzten Jahre waren extrem und es ist kein Ende in Sicht.
Kommunikation
Seit einem halben Jahr hat sich die Unternehmenskommunikation grds. stark verbessert. Aber extrem viele Wechsel auf der oberen Führungsebene in sehr kurzer Zeit. Belegschaft nimmt Aussagen der Führung zur Kenntnis und wartet ab was tatsächlich passiert. Es kann passieren, dass Aussagen oder Versprechen in recht kurzer Zeit revidiert werden, das Vertrauen hat dadurch gelitten.
Kollegenzusammenhalt
Netzwerkabhängig, mit einem hervorragend, ohne sicher schwierig. Prozesse sind unklar, Verantwortlichkeiten werden teilweise zwischen Abteilungen oder den Standorten hin und hergeschoben. Viele Leistungsträger wurden verheizt, enttäuscht oder frustriert, die Motivation einander pragmatisch zu helfen nimmt ab. Durch das schnelle Wachstum der Belegschaft (insb. im Service Hub Polen) ist die Serviceorientierung nicht unbedingt gestiegen. Es gibt immer weniger Mitarbeiter die über den Tellerrand schauen (können) und wissen welche Auswirkungen und Schnittstellen ihre Arbeit hat. Aktive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern nimmt ab, viele warten darauf bis etwas mundgerecht oder prozessgemäß an sie herangetragen wird. Falls das nicht geschieht, wird nichts gemacht. Dennoch, hat man sich etabliert, bietet die UI einen Kollegenzusammenhalt, der sicherlich überdurchschnittlich ist.
Work-Life-Balance
Seit Private Equity Einstieg ist die Arbeitsbelastung stetig und massiv gestiegen. Grund sind die dauernd neu angestoßenen internen Projekte und Maßnahmen (deren Erfolg offensichtlich nicht wie erwartet war), sowie der Druck das Geschäft auszuweiten und profitabler zu gestalten. Neue Stellen gibt es am Standort so gut wie nicht, selbst Ersatz für ausgeschiedene Mitarbeiter wird spät geschaffen (wenn überhaupt). Es besteht die Erwartungshaltung, dass alles gleichzeitig und "schon irgendwie gehen muss" und damit ist der Druck permanent hoch. Das Tagesgeschäft leidet unter den mangelnden Ressourcen, Projektdichte und dem Druck aus Sales neue Kunden auf die Platform zu holen. Gleichzeitig fordert die Kundenbetreuung alle Abteilungen.
Sehr arbeitnehmerfreundliche Home Office Regelung und Gleitzeit.
Vorgesetztenverhalten
Personenabhängig. Direkte Vorgesetzte im mittleren Management versuchen meist was geht (mit den zur Verfügung stehenden Mitteln). Das obere Management kapselt sich immer mehr von der Realität ab. Es werden nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen, welche die Mitarbeiter dann mit- oder ertragen müssen. Wahrnehmung dass Vorschläge, Hilferufe aus der Belegschaft ignoriert werden, bzw. den Interessen der Eigentümer immer untergeordnet werden. Im Gegensatz zur Anzahl der eigentlichen Sachbearbeiter, werden immer neue Managment Positionen geschaffen. Ob die hohe Anzahl der (Neu-) Manager die Situation verbessert, bleibt abzuwarten. Am Ende müssen Dinge auch tatsächlich bearbeitet, begutachtet und umgesetzt werden, und nicht nur auf Basis von "business cases" in Gremien diskutiert und entschieden. Das obere Management setzt sich mitlerweile zu einem großen Teil aus extern angeworbenen Managern zusammen, die "Konzerndenke" aus großen Unternehmen mitgebracht haben. Vielleicht notwendig für die Wachstumsambitionen, führt aber aus Sicht der Belegschaft zu vielen Managementfloskeln ohne Ergebnis.
Interessante Aufgaben
Serviceangebot ist sehr umfangreich. Wer sich einbringen will, findet bestimmt ein Projekt oder Aufgabe. Auch interne Wechsel in andere Bereiche werden grds. unterstützt. Anfragen von Kunden die über Sales und Relationship adressiert werden, sind oft komplex und eine Herausforderung.
Gleichberechtigung
Es gibt viele Frauen auch in hohen Positionen. Der Widereinstieg von Müttern ist sicher verbesserungsfähig. Eine Schwangerschaft und Elternzeit bedeutet oft einen Karriereknick.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt Altersteilzeit und viele ältere Kollegen sind schon sehr lange dabei. Subjektiv werden aktuell jüngere (günstigere) eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Das IBC ist in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Umzug soll Ende 2024 erfolgen. Bisher gab es kaum Informationen zum neuen Gebäude und wie sich die Situation dann darstellt. Durch das sehr attraktive Home Office Angebot sitzt man sowieso nicht jeden Tag im Büro. Kraut und Rüben ist die IT Landschaft die genutzt wird. Dutzende Applikationen und Passwörter. Bisher lief alles stabil (auch aus dem Home Office - Respekt an die IT). Ob das so bleibt ist fraglich, denn der IT Helpdesk wurde in einer Nacht und Nebelaktion ausgelagert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ok? Viel weniger Papier als früher, ein Ergebnis der Digitalisierung? Firma engagiert sich regelmäßig und spendet Geld an soziale Einrichtungen. Die UI ist außerdem sehr risikoavers (Skandale á la Deutsche Bank sind damit äußerst unwahrscheinlich).
Gehalt/Sozialleistungen
Positiv: Altersvorsorge über den BVV. Essensschecks (sollen abgeschafft werden). Basisgehälter für einen Administrator wohl branchenüblich?
Negativ: sehr schmerzhaft sind Nullrunden der letzten Jahre, trotz im Vergleich guter Ergebnisse und steigender Arbeitsbelastung (viele Überstunden). Scheinbar schöpfen die Eigentümer alles an Rendite ab was möglich ist. Eine leistungsoriente Vergütung gibt es nur dem Namen nach, Neuregelung wohl seit Jahren in Diskussion. Ziele für das Geschäftsjahr werden spät kommuniziert und sind nicht direkt durch einen selbst zu beeinflussen. Im ersten Drittel des Geschäftsjahres überwiegen die positiven Neuigkeiten zur Einhaltung Budget und allg. Entwicklung, im letzten Drittel tauchen dann "überraschend" Faktoren auf, die alles eintrüben (mitlerweile Standard). Am Jahresende wird damit regelmäßig Kreativität bewiesen, die Faktoren für eine variable Vergütung der Mitarbeiter zu beeinflussen. Schere zwischen Arbeitsbelastung, Anforderungen und möglicher Vergütung geht immer weiter auseinander und stark zu Lasten der Belegschaft.
Leider kein "Arbeitszeitkonto".
Image
Die UI "gewinnt" regelmäßig Awards. Das Know How der Mitarbeiter und umfangreiche Service Angebot hat ein gutes Image. In den letzten Monaten trübt sich das sicherlich etwas ein, den die internen Herausforderungen der UI werden langsam aber sicher auch nach außen sichtbarer.
Karriere/Weiterbildung
Am Standort in Frankfurt sehr dürftig. In der Vergangenheit gab es wohl Karriereprogramme für ausgewählte Mitarbeiter. Budget für Weiterbildung aktuell nicht vorhanden. Derzeit viele Trainees und Azubis mit entsprechenden Programmen. Als Berufseinsteiger oder junger Mitarbeiter bietet die UI sicher große Chancen. Steigende Fluktuation bietet bestimmt immer häufiger Möglichkeiten. Für langjährige und gestandene Mitarbeiter aber weniger Potential und noch weniger Budget.