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Vorstellungsgespräche

Stefan SchellerArbeitgeberkommunikationMärz 2021

Guten Tag liebe Bewerberin, lieber Bewerber,

danke, dass Sie Ihre Einschätzung hier mit uns teilen. Dies gibt mir die Möglichkeit darauf zu antworten.

Das Wichtigste vorab: Es gibt keinerlei Stellenausschreibungen auf unserem Portal, die es nicht tatsächlich zum aktuellen Zeitpunkt auch zu besetzen gibt oder die bei einer Bewerbung nicht zu einer Einstellung führen können.

Das Schwanken der Stellen hat einen anderen Grund. Recruiting über Stellenbörsen hat mittlerweile sehr viel mit dem Finden der richtigen Keywords zu tun, die den Algorithmus auf der Plattform dazu bringen, der eigenen Stellenanzeige mehr Sichtbarkeit durch Relevanz in der Suche einzuräumen. Hier nehmen wir immer wieder Anpassungen vor, die zu einer temporären Nicht-Verfügbarkeit auf dem Stellenportal führen.

Ein weitaus häufigerer Grund sind allerdings interne Anpassungen an den Anforderungen. Sollten beispielsweise aufgrund geringem Bewerbungseingangs die Anforderungen gelockert werden, kann dies zu einer anderen finanziellen Eingruppierung führen. Dann stimmen sich die verantwortlichen Recruiter_innen nochmals mit Fachbereichen und Betriebsrat dazu ab. Die Anzeige ist währenddessen temporär offline.

Der nächste mögliche Grund geht komplett in die andere Richtung: Manche Stellen erleben schon nach wenigen Stunden online eine wahre Flut an Bewerbungen. Hier kann es sein, dass sich Fachbereich und Recruiter_innen dazu entschließen, die Anzeige temporär offline zu nehmen, um sich erst einmal den eingegangenen Bewerbungen mit der gebotenen Sorgfalt zu widmen.

Ein letzter beispielhafter Grund für die Schwankungen: Teilweise sind Bewerber_innen im Prozess schon so weit fortgeschritten, dass sie nach einem Zweitgespräch kurz vor der Einstellung stehen. Dann nehmen unserer Recruiter_innen die Stelle schon mal aus dem Portal, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie sei noch komplett offen Zerschlägt sich diese Prognose, zum Beispiel weil am Ende doch noch ein Einstellungshindernis auftaucht, Bewerber_innen kurzfristig doch abspringen oder ähnlich, dann geht die Stellen anschließend natürlich wieder online. Teilweise vielleicht auch leicht angepasst.

Stellenanzeigen sind daher schon lange keine statische Angelegenheit mehr. Sie „atmen“ quasi durch den gesamten Besetzungsprozess hindurch mit.

Sollte bei Ihnen daher der Eindruck entstanden sein, hier wären Fake-Stellen im Spiel, tut mir und uns das leid. Ich stehe hier mit meinem Namen, Wort und Gesicht dafür ein für die Aussage, dass wir dies weder unseren Bewerber_innen noch unseren Recruiter_innen oder Fachbereichen absichtlich antun würden. Denn dies würde für alle Beteiligten nur (Mehr)Aufwand, Unzufriedenheit und Ärger bedeutet.

Ich hoffe Ihnen mit meinen Antworten ein wenig weitergeholfen zu haben und sende herzliche Grüße

Stefan SchellerArbeitgeberkommunikationMärz 2021

Liebe Bewerberin,
lieber Bewerber,

danke für Ihre Feedback. Anscheinend hat es im Kennenlerngespräch nicht wirklich in positiver Hinsicht gefunkt zwischen Ihnen und uns. Das ist schade. Trotzdem nehmen wir Ihr Feedback natürlich ernst.

Allerdings ist mir nicht so ganz klar, was Sie mit „umstrittene Praktiken als ungefragter Tipp“ meinen. Und damit verstehe ich Punkt zwei auch nicht 100%-ig. Geht es um eine fachliche Vorgehensweisen oder um das Vorgehen im Kennenlerngespräch?

Ihre zweite Nummer 2 (?) fällt mir ebenfalls schwer zu verstehen: Ist das ein Hinweis und Wunsch an uns als Arbeitgeber oder an die Beteiligten? Oder ist dies eine Aussage über Ihre eigenen Wünsche und Ansprüche? Was bedeutet für Sie „Struktur“ oder „Kultur“ pflegen?

Nummer 3 sehe ich als eine fachlich-inhaltliche Diskrepanz im Gespräch zwischen Ihnen und den am Gespräch Beteiligten. Dazu kann ich hier insofern leider nichts Sinnvolles kommentieren.

Die Zuordnung von Stellenanzeigen zu Fachbereichen richtet sich im Normalfall nach der Auftragserteilung bzw. Anforderungsanalyse. Sollte es hier eine Zuordnung gegeben haben, die für Sie als Sich-Bewerbende_n nicht nachvollziehbar war, tut uns das leid. Klarheit im Prozess ist immer hilfreich.

Zu Nummer 5: Wenn Sie bereits im ersten Gespräch „genervt“ waren, ist es vermutlich sehr gut, wenn es nicht mit Ihrer Bewerbung geklappt hat – für alle Beteiligten.

Trotzdem herzlichen Dank für Ihre Bewerbung und toi toi toi für Ihre weitere Suche.

Stefan SchellerArbeitgeberkommunikationMärz 2021

Liebe Bewerberin,
lieber Bewerber,

das klingt nicht gut. „Rüdes Verhalten“ ist das Letzte, was wir uns im Bewerbungsprozess wünschen oder vorsehen. Dass man Sie „loswerden“ wollte, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Wenn sich Fachbereiche, die ja im Tagesgeschäft eher stark eingespannt sind und sicherlich keine Langeweile haben, für Kennenlerngespräche Zeit nehmen, kann es doch nur um eine Einstellung gehen. Ansonsten wäre das Gespräch abgesagt worden.

Insofern kann ich mir Ihren Eindruck nur so erklären, dass Ihre Gegenüber tatsächlich etwas forsch waren. Seien Sie aber versichert, das ist nicht der generelle Umgangston – ansonsten hätten Sie vermutlich auch nicht so viel Gutes über DATEV als Arbeitgeber gehört und es gäbe nicht so viele treue, überzeugte und sehr langjährig Beschäftige bei uns.

Wie auch immer – es tut mir leid, dass Sie einen negativen Eindruck erhalten haben. Ich habe Ihr Feedback auch nochmal an meine Kolleg_innen im Recruiting weitergegeben. Das können wir definitiv besser.

Herzliche Grüße