- Viele Freiheiten (sowohl inhaltlich-fachlich als auch bei den Arbeitsbedingungen) - sehr freundliche Kolleg*innen - echte Leidenschaft für den Naturschutz - gutes Gehalt & Benefits
Der BUND wird von Medien und Öffentlichkeit als wichtiger Ansprechpartner für umweltpolitische Fragen wahrgenommen. Leider können hierbei nicht immer die Fachexpert:innen in Erscheinung treten, sondern Zitate und Podien werden immer mit Vorstand oder Geschäftsführung besetzt (die zwar über eine Repräsentationsfunktion aber deutlich weniger fachliche Expertise verfügen). Eine solch hierarchische Kultur empfinde ich für eine Umwelt-NGOs als veraltet und ich verstehe auch nicht, warum daran festgehalten wird.
Wer hier arbeitet, der verzichtet auf mehr Gehalt bei einem richtigen Unternehmen, um sich hauptamtlich für den Umweltschutz einzusetzen. Dieses Gefühl hat mich immer gestärkt und motiviert. Viele Kollegen sind sehr nett und im Rahmen ihrer Handlkungsspielräume auch kooperativ.
Beim BUND als Arbeitgeber ist Vorsicht geboten. Während er als Verband eine sehr gute Reputation genießt, ist intern leider das Gegenteil der Fall. Die Arbeit ist sehr unprofessionell und mitunter auch unkollegial. Die Organisation macht den Eindruck, dass sie aus einer kleinen und gut organisierten Gruppe zu schnell gewachsen ist. Dabei hat sie es nicht geschafft, ihre Strukturen angemessen anzupassen. Alte Führungskräfte sind mit dieser Situation ziemlich überfordert, aber klammern sich auch unter Verwendung von aggressiver Rhetorik an ihre Posten. ...
Burnout ist weit verbreitet. Stimmung in meinem Team aber auch abteilungsübergreifend ist dauerhaft schlecht, aber die Gründe werden nicht angegangen. "Personalentwicklung" bezieht sich vor allem auf Yogakurse und Obstkörbe - an den Gründen für Überlastung, Fluktuation und weit verbreiteter Unzufriedenheit wird trotz guter Konzepte auf dem Papier nicht gearbeitet. Personalabteilung wirkt wie aus dem letzten Jahrhundert (sehr bürokratisch und starr, wenig Empathie). Schade, denn junge, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeitende werden so nicht lange gebunden.
- Einsatz der Kolleg*innen für den Umwelt- und Naturschutz teilweise sehr hoch. Der Arbeitgeber könnte stärker darauf achten, die im NGO-Bereich typische freiwillige Selbstausbeutung zu verhindern.
Die Kultur in dieser Organisation funktioniert in ihrem Kern nicht mehr. Ich denke, das liegt an den überforderten Führungskräften. Hier würde ein frischer Wind neue Impulse bringen. Dieser Wind müsste aber relativ radikal sein, um WIrkung zu zeigen. Ein Austausch von einzelnen Abteiungsleitungen hat in der Vergangenheit leider keine Wirkung gezeigt. Die werden einfach assimiliert und ausgesondert.
Der am besten bewertete Faktor von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ist Umwelt-/Sozialbewusstsein mit 4,0 Punkten (basierend auf 6 Bewertungen).
Als Umweltverband achtet der BUND z.B. auf Papier- und Energieverbrauch. Die Kosten für das Deutschlandticket werden für die Mitarbeitenden übernommen - allerdings ist unklar, ob das auch langfristig so bleiben wird - möglicherweise werden zukünftig auch nur noch die Kosten für den Berliner ÖPNV übernommen, da 20 Euro günstiger. Von Fair-Trade-Regeln in der Beschaffung habe ich noch nicht mitbekommen.
Auf Umweltschutz wird naturgemäß geachtet, beim Sozialbewusstsein ist noch Luft nach oben. Gemäß der Grundwerte würde ich mir wünschen, dass allen MA langfristig ein Deutschlandticket als Jobticket zusteht, auch wenn es möglicherweise günstigere aber ortsgebundene Nahverkehrs-Tarife gibt.
Sehr hierarchische Entscheidungs- und Kommunikationskultur. Einarbeitungs- oder Feedbackgespräche mit Vorgesetzten gibt es kaum. Es gibt zwar alle paar Monate eine digitale Mitarbeiter:innen-Versammlung, aber da wird nur top down und sehr allgemein von der Geschäftsführung in die Belegschaft kommuniziert. Entscheidungen, die meine Arbeit und mein Team direkt betreffen, werden mir manchmal sehr spät oder gar nicht transparent gemacht. Wenn Entscheidungen von oben kommen, gibt es für Mitarbeiter:innen, die nicht Teil der Führungsebene sind, keine Möglichkeit, das direkte Gespräch mit der Geschäftsleitung ...
Mitarbeiter:innen werden über Entscheidungen der Geschäftsführung in Kenntnis gesetzt, aber die Kommunikation erfolgt klar nur in eine Richtung, und zwar top-down. Keine echte Beteiligung der Mitarbeitenden, Feedback und Missfallen müssen immer über Zwischenstellen wie Abteilungsleitung kommuniziert werden, die dadurch unnötig aufgerieben werden. Kommunikation über wichtige Prozesse und Entwicklungen erfolgt oft zu kurzfristig.
Weiterbildung gibt's vor allem für Führungskräfte. Für MA auf den unteren Ebenen gibt es zwar Kurse für GEsundheitsprävention und Stressmanagement, fachliche Fortbildungen suche ich bisher aber leider vergeblich. Aufstieg in der Karriere ist möglich, aber vieles wird auch über Kontakte und Vetternwirtschaft geregelt, was ich für eine namhafte Umwelt-NGO ebenfalls sehr beschämend finde. Bewerbungsverfahren ist überdies nicht transparent und einheitlich geregelt: während Bewerber:innen für einige Stellen einen mehrstufigen Prozess mit Online- und Präsenz-Interviews sowie dem Lösen einer Aufgabe durchlaufen müssen, ...
Fortbildungen gibt's vor allem für Führungskräfte, jede:r darunter muss sich selbst darum kümmern. Es gibt zwar Kurse für Mitarbeitende (z.B. zu Resilienz), aber Möglichkeiten der fachlichen Weiterbildung fehlen. Nach Möglichkeiten der fachlich-persönlichen Weiterentwicklung und Förderung suche ich daher bisher vergebens. Wirkliche Aufstiegschancen gibt’s vor allem mithilfe persönlicher Kontakte in die oberen Ebenen – ein Unding.
Was Mitarbeiter noch über Karriere/Weiterbildung sagen?
Fragen zu Bewertungen und Gehältern
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland wird als Arbeitgeber von Mitarbeitenden mit durchschnittlich 3,4 von 5 Punkten bewertet. In der Branche Vereine schneidet Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland schlechter ab als der Durchschnitt (3,5 Punkte). Basierend auf den Bewertungen der letzten 2 Jahre würden 45% der Mitarbeitenden Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland als Arbeitgeber weiterempfehlen.
Anhand von insgesamt 30 Bewertungen schätzen 57% ihr Gehalt und die Sozialleistungen als gut oder sehr gut ein.
Basierend auf Daten aus 13 Kultur-Bewertungen betrachten die Mitarbeitenden die Unternehmenskultur bei Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland als eher modern.